Die Aggertalsperre: Staumauer aus der Vogelperspektive.
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Anpassung der Betriebspläne der Talsperren an den Klimawandel

Genkeltalsperre: Luftansicht Damm

Gummersbach. Der Aggerverband informierte heute über den aktuellen Stand der Talsperreninhalte und die damit einhergehende Sicherstellung der Trinkwasserversorgung in der Region im nächsten Sommer. Außerdem wurden Möglichkeiten aufgezeigt, den Betrieb der Talsperren auf den Klimawandel einzustellen.

Die Genkeltalsperre und die Wiehltalsperre dienen der Rohwasserbereitstellung für die Trinkwasserversorgung im Gebiet des Aggerverbandes. Weitere Nutzungen an der Wiehltalsperre sind der Hochwasserschutz und die Mindestwasserabgabe.

Das Trockenjahr 2018 aber auch die davor liegenden Jahre waren in ihrem hydrologischen Verhalten außerhalb der Norm im Vergleich zu historischen Zeiträumen. Die Analyse der Niederschläge der vergangenen Jahre zeigt auf Basis der Niederschlagsindizes (SPI) bereits seit 2013 unter dem Durchschnitt liegende Verhältnisse an.

Die den Betriebsregeln an der Wiehltalsperre zugrundeliegenden Zuflusszeitreihen basieren auf der Historie und beinhalten die hydrologischen Veränderungen der letzten Jahre nicht. Folglich stößt der Betrieb der Talsperre bei besonders trockenen Verhältnissen an seine Grenzen, wenn die aktuellen Betriebsregeln ohne Einschränkung verwendet werden.

Um die Betriebsregeln auf den aktuellen Stand zu bringen und um möglichen Veränderungen durch den Klimawandel vorausschauend zu begegnen, möchte der Aggerverband die Betriebsregeln anpassen.

Folgende Aspekte sollen in die neuen Betriebspläne einfließen:

  • Die bestehende Form der Betriebsregel als Lamellenplan soll erhalten bleiben.
  • Der Lamellenplan soll aktualisiert werden und in einen Plan für den Normalbetrieb und einen für den Niedrigwasserbetrieb überführt werden.
  • Die Schalter für die Benutzung der beiden Betriebspläne müssen einfach und transparent sein
  • Es braucht sowohl eine Anschaltbedingung für den Niedrigwasserbetrieb als auch eine Ausschaltbedingung zum Wechsel zurück auf den Normalbetrieb
  • Die Betriebsregeln sollen um eine Vorhersagekomponente erweitert werden, welche den Prinzipien von TASK (Erläuterungen siehe unten) folgt
  • Es sollen Klimaszenarien in der Aktualisierung der Regeln einfließen, so dass Auswirkungen von Klimaveränderungen berücksichtigt werden

Zusammenfassend erfolgt somit die Aktualisierung der Betriebsregeln auf Basis des bestehenden Datenbestands bis einschließlich 2019, erweitert um die Möglichkeit der saisonalen Vorhersage gemäß dem TASK (s. u.) Ansatz und der Integration von Klimaszenarien. Die Randbedingungen des Betriebs werden nicht verändert. Es ist aber wahrscheinlich, dass für eine stabile und sichere Bewirtschaftung in Trockenzeiten, ein Niedrigwasserbetrieb nicht ohne Eingriffe in Mindestwasserführung oder Versorgungsmenge, d.h. Kontingentierung, auskommen wird.

TASK (Talsperren Anpassungs Strategie Klimawandel)

TASK hat zum Ziel, Trockenperioden frühzeitig zu erkennen und die Betriebsregeln so anzupassen das die Trinkwasserversorgung nicht gefährdet wird.

Weltweit werden Wetterdaten gesammelt und Indizes für wichtige Parameter bestimmt, z.B.: Niederschlag, Verdunstung, Bodenfeuchte, Grundwasserstand. Diese Indizes werden Referenzwerten, die den „Normalzustand“ darstellen, gegenübergestellt.

Aus dieser Gegenüberstellung erkennt man Abweichungen vom Normzustand und deren Größe.

Aus den so gewonnenen Erkenntnissen werden Vorhersagemodelle entwickelt, die es ermöglichen, die Niederschlagstendenz für 3, 6, 9 bis zu 24 Monaten vorherzusagen.

 

 

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